Mein ganzer Stolz: Das XBR-Gespann-selbst gebaut
Mein liebstes Gespann-Honda XBR 500
Eines schönen Tages überkam mich der Wunsch nach einem Gespann neuer Technik.
Es sollte eine Langschwinge von EML verbaut werden, ebenfalls sollte der Beiwagen von diesem niederländischen Gespann-Spezialisten sein.
Gürtelreifen auf der Hinterhand für bessere Haftung und Laufleistung sollten es auch sein.
Als Grundlage zum Gespannbau diente mir ein XBR 500, übrigens das erste in meiner Zwei(Drei)radlaufbahn neu gekaufte Motorrad.
Diesen Traum von (damals) großvolumigen Einzylinder mit einem serienmässig schon schönen Sound und innovativer radial angeordneter Vierventiltechnik habe ich mir als Reminiszens an eine in den 60er Jahren kurze Zeit gefahrene Horex Regina 400 angeschafft.
Die bei Manfred Henke in LB georderte Honda war zwei Jahre lang ein treuer Begleiter zu verschiedensten Touren und Treffen. Nach Ablauf der Garantiezeit habe ich den gerade neu herausgebrachten Umbausatz bei Stahmer in Rantrum gekauft und den Umbau in Angriff genommen. Der Teilesatz bestand aus einem Hifsrahmenteil zur Aufnahme der Seitenwagenanschlüsse, einer Verlängerung vom Steuerkopf und natürlich der vorderen Langschwinge. Weiterhin natürlich auch dem Seitenwagen, in diesem Fall dem EML-Mini.
Ich habe mich natürlich nicht nur mit diesen im Teilesatz vorhandenen Bauteilen begnügt.
Um einen Gespanntauglichen Lenker an die Maschine zu bekommen, habe ich die Lenkerklemmschellen einer BMW und den Lenker einer Yamaha SR 500 mißbraucht. Dazu habe ich mir eine obere Gabelbrücke nach Zeichnung fräsen lassen.
Um einen 15 Zoll Reifen fahren zu können, habe ich eine Alufelge dieser Abmessung beim Radspannerei-Spezialisten Fleckenstein in Großostheim fertigen lassen.
Weil ein schmaler Vorderreifen besser führt und nicht jeder Längsrille nachläuft, habe ich zu diesem Zweck eine 16 Zoll Felge einspeichen lassen und einen Metzeler 3,50-16 montiert.
Am Seitenwagen wollte ich das 12 Zoll-Rädle auch gebremst haben. Hierzu verwendete ich eine Hercules KS-80 Bremszange, welche ich über einen Hydraulikverteiler mit der Vorderbremse gekoppelt habe.
Die Hinterradbremse beliess ich mechanisch und hatte somit bei Betätigung nur dieser, eine Bremsmöglichkeit für rasant gefahrene Linkskurven, rechtsrum macht man eh nur mit Gas.
Für meine geliebte Schmiermaxin war die zusätzlich georderte seitlich weit herumreichende Beiwagenscheibe ein komfortables Ausstattungsteil.
Mit dieser Honda "Combination" wie der Engländer ein Gespann bezeichnet, habe ich lange Zeit mit meiner Helga im SW viele und schöne Touren gefahren.
Auch die Zeit der gemeinsamen Exkursionen mit dem Gespannfreund Uli Weber und seiner Frau Karin waren tolle Fahrerlebnisse, wobei Webers 1200er Suzukigespann in den Kurven der österreichischen Bergstrecken wie z.B. Silvretta kraftraubender zu fahren war, ich war immer schneller droben!
Natürlich hatte ich die Übersetzung meiner XBR angepasst, ein CB 750er Kettenblatt hinten und das Ritzel einer CB 250 mußten dafür herhalten.
Um dies zu verwirklichen habe ich Gangdiaramme angefertigt und dadurch sofort die richtige Paarung der Zahnräder ablesen können.
Dieses Gespann war der pure Spassfaktor, wie konnte man mit dem Teil um die Ecken wetzen und mußte keine Angst haben den Rahmen zu verbiegen, vorher ging der Strassenkontakt verloren und das Dreirad wischte nur so um die Ecken.
Apropos Rahmen verbiegen, ist mir mit dem MZ-Gespann passiert, näheres dort!
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